Gleiche Chancen, gleiche Plätze, gleiche Rechte!

Erfahrung trifft Gemeinschaft:

 "Mit Liselotte Kösters durch die Jahrzehnte."

Lieselotte (Lilo) Kösters hatte trotz einer glücklichen Kindheit in Detmold ein von den Schrecken des Krieges geprägtes Leben. Nach dem Krieg erlebte sie die schwierige Nachkriegszeit, in der ihre Familie alles verlor. Sie widmete sich der Pflege ihrer Eltern und arbeitete später bei der Landesbausparkasse. Nach dem Tod ihres Mannes begann sie zu reisen und besuchte viele Länder. 2009 zog sie nach Drensteinfurt, um in der Nähe ihres Sohnes zu sein. Ihre Kriegserlebnisse hat sie in unveröffentlichten Büchern festgehalten.

 

Lieselotte Kösters ist eine kontaktfreudige und aktive Seniorin, die sich nach mehr kulturellen Angeboten für ältere Menschen in Drensteinfurt sehnt. Trotz des Verlusts ihrer langjährigen Freundinnen bleibt sie aktiv, obwohl es zunehmend anstrengend für sie wird. Sie spielte 50 Jahre lang Tennis und nahm bis ins hohe Alter an Turnieren teil. Ihren Führerschein erwarb sie bereits 1951, was damals für Frauen ungewöhnlich war, und fuhr bis zum Nachlassen ihrer Sehkraft selbst Auto.

Lieselotte Köster, eine bemerkenswerte Frau, die 1923 geboren wurde und heute 102 Jahre alt ist, hat in ihrem langen Leben bedeutende Veränderungen in der Stellung der Frau erlebt. Sie erzählt von einer Zeit, in der Frauen in der Ehe ihrem Ehemann untergeordnet waren und eine Scheidung für viele Frauen schwerwiegende Konsequenzen hatte. Finanzielle Abhängigkeit machte es für viele Frauen bis 1977 in Deutschland fast unmöglich, sich scheiden zu lassen.

In der Gesellschaft waren Frauen oft isoliert und hatten kaum Möglichkeiten, ihre Stimme zu erheben. Frauenverbände und -zeitschriften wurden oft nicht ernst genommen. Heute hingegen sind Frauenorganisationen wichtige Akteure in der Politik und setzen sich weltweit für die Rechte von Frauen und Mädchen ein.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden Frauen und junge Mädchen in den Arbeitsdienst eingezogen, um auf Bauernhöfen oder in Munitionsfabriken zu arbeiten. Da die Männer an der Front waren, mussten Frauen die Verantwortung für ihre Familien übernehmen und arbeiteten hart in den Fabriken.

Auch nach dem Krieg war die Rolle der Frau schwierig. Frauen waren auf den Haushalt und die Kindererziehung beschränkt und durften ohne Erlaubnis des Ehemannes weder arbeiten noch ein eigenes Bankkonto eröffnen oder einen Arbeitsvertrag unterschreiben. Wenn sie arbeiteten, wurden sie schlechter bezahlt als Männer, ein Ungleichgewicht, das in einigen Branchen bis heute besteht. Auch ein Führerschein war ohne Zustimmung des Ehemannes nicht möglich.

Der Zugang zu höherer Bildung und Universitäten war Frauen bis ins 20. Jahrhundert verwehrt. Erst danach wurden diese Einrichtungen für Frauen geöffnet, doch blieben sie dort lange eine Minderheit.

 

Lilo Kösters Leben ist ein Zeugnis für die enormen Fortschritte, die Frauen in den letzten 100 Jahren gemacht haben. Von der Unterordnung in der Ehe bis zur aktiven Teilnahme an der Politik und Bildung hat sich viel verändert. Doch es bleibt noch viel zu tun, um echte Gleichstellung zu erreichen.


 Frauenpower: Gemeinsam Geschichte schreiben und Zukunft gestalten!  

In den letzten 100 Jahren haben Frauen weltweit für viele Rechte und gesellschaftliche Veränderungen gekämpft und dabei echt viel erreicht. Hier sind ein paar der wichtigsten Erfolge:

Wahlrecht: Anfang des 20. Jahrhunderts haben viele Frauenbewegungen für das Wahlrecht gekämpft. In vielen westlichen Ländern durften Frauen in den 1910er und 1920er Jahren endlich wählen.

Bildung: Frauen haben sich den Zugang zu höherer Bildung erkämpft und sind heute in vielen Ländern genauso stark oder sogar stärker an Unis vertreten als Männer. Das hat dazu geführt, dass Frauen in vielen Berufen aktiver sind.

Arbeitsrechte: Frauen haben für gleiche Arbeitsrechte und gleiche Bezahlung gekämpft. Auch wenn es noch Lohnunterschiede gibt, sind bedeutende Fortschritte in Richtung Gleichstellung gemacht worden.

Reproduktive Rechte: Der Zugang zu Verhütungsmitteln und das Recht auf Abtreibung sind zentrale Themen, für die Frauen gekämpft haben. Diese Rechte sind wichtig für die Selbstbestimmung und Gesundheit von Frauen.

Schutz vor Gewalt: Bewegungen haben sich für den Schutz vor häuslicher Gewalt und sexueller Belästigung eingesetzt. Das hat zu gesetzlichen Änderungen und einem größeren Bewusstsein für diese Themen geführt.

Politische Repräsentation: Frauen haben sich für mehr politische Präsenz eingesetzt. Heute gibt's mehr weibliche Abgeordnete und Regierungschefs als früher, auch wenn Männer noch in der Überzahl sind.

Soziale Normen und Rollen: Frauenbewegungen haben geholfen, traditionelle Geschlechterrollen zu hinterfragen und zu ändern, was zu mehr Akzeptanz für verschiedene Lebensentwürfe geführt hat.

 

Diese Erfolge sind das Ergebnis jahrelanger Anstrengungen, und wir alle profitieren davon. Der Kampf für Gleichstellung und Gerechtigkeit geht weiter, denn es gibt noch viele Herausforderungen für uns und die nächsten Generationen. Lass uns gemeinsam daran arbeiten, eine bessere Zukunft für alle zu schaffen!

 Frauenkraft: Gemeinsam die Zukunft gestalten, niemals aufgeben! 
 Starke Frauen, starke Zukunft – Veränderung beginnt hier!

Gleichstellung in der Gesellschaft ist unser Ziel

Die kfd setzt sich bundesweit aktiv für Gleichstellung in der Gesellschaft ein. Leider ist dieses Ziel noch nicht erreicht. Wie in vielen Bereichen unserer Gesellschaft zeigt sich die Ungleichheit auch in der Vertretung von Frauen in den Parlamenten. Der Frauenanteil im nordrhein-westfälischen Landtag und im Bundestag ist zuletzt sogar gesunken und liegt bei 27,6 % bzw. 30,7 %.

Wir setzen uns unter anderem dafür ein, dass:

  • Frauen fair entlohnt werden.
  • Unterbrechungen der Erwerbsarbeit für Kindererziehung, Pflege oder Ehrenamt keine Nachteile in der Rente mit sich bringen.
  • Frauen und Männer die Sorgearbeit für Kinder oder Pflege von Angehörigen gleichberechtigt aufteilen.
  • Frauen und Kinder in Frauenhäusern sichere Rückzugsorte finden.

Politische Arbeit im Bereich Gleichstellung

 Die kfd blickt auf eine lange Tradition von gesellschaftspolitischen Forderungen und Aktionen zurück. kfd-Frauen setzen sich immer dafür ein, dass Frauen und Männer gleichberechtigt leben können.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt die Erfolge dieses Einsatzes:

  • 1974: Anerkennung der „Hausfrauentätigkeit“ beim Berufswiedereinstieg
  • 1980: Gesetz zur Bekämpfung von Sextourismus und Heiratshandel
  • seit 1984: Forderung nach einer rentenwirksamen Anrechnung von Pflegezeiten
  • 1992: Einsatz für die Nobelpreisnominierung der Menschenrechtlerin Rigoberta Menchú
  • 1993: Änderung des Ausländergesetzes für ein eigenständiges Bleiberecht für Migrantinnen nach der Eheschließung
  • 1994: Familiengerechte Gestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft
  • 1996: Steuer- und rentenrechtliche Anerkennung von ehrenamtlicher Arbeit und Erziehungszeiten
  • 2012, 2017 und fortlaufend: Aufwertung der Rente für Erziehungszeiten