Von Mechthild Wiesrecker
Die Jahreshauptversammlung der kfd St. Regina stand am Dienstagabend ganz im Zeichen der Verabschiedung von drei langjährigen Teammitgliedern. Katharina Thiele legte nach 17 Jahren Vorstandsarbeit, davon 14 Jahre als Sprecherin, ihr Amt nieder.
Mit ihr traten auch Maria Wienken, seit fünf Jahren im Team, und Bärbel Johnen nach 20 Jahren Teamarbeit zurück. Ein Trost für die Frauengemeinschaft gab es dann aber doch: Getreu dem Motto „Niemals geht man so ganz“ erklärten sich drei scheidenden Frauen bereit, im Hintergrund weiterhin dabei zu sein, oder wie Pastoralreferentin Mechthild Döbbe es ausdrückt, „Sie sitzen jetzt im Beiboot“. Bei der kommenden Teamsitzung wählen die zwölf Teammitgliedern aus ihren Reihen die neue Sprecherin.
Eine Überraschung war es nicht, schon bei der Jahreshauptversammlung 2016 hatten Bärbel Johnen, Maria Wienken und Katharina Thiele entgegen den üblichen vier Jahren Amtszeit erklärt, nur noch für zwei Jahre im Vorstand zu bleiben. „Wir sind gut aufgestellt und können voller Hoffnung in die Zukunft schauen“, stellte die scheidende Teamsprecherein Thiele ganz selbstverständlich fest. Neben dem altbewährten Vorstand stellte sie mit Christiane Gerlich, Ruth Lenz und Ines Rosendahl drei neue Frauen vor, die das Team um Ele Eidecker, Angelika Elkendorf Damm, Marlies Grewe, Angelika Kramer, Birgit Pankok, Lisa von Loos, Anke Schulte Huxel, Michaela Jürgens und Marita Wältermann komplettieren. Einstimmig wählten die rund 70 anwesenden Frauen die drei „Neuen“ für die nächsten zwei Jahre. 2020 wird die Wahl jedoch wie bisher üblich für vier Jahre erfolgen. Gewählt wurde auch mit Kathi Ehrenberg eine neue Kassenprüferin, die mit Ulrike Podien-Kersten die Kasse überwachen wird.
„Wir lassen heute keine Wehmut aufkommen, sondern werfen vielmehr einen frohen Blick in die Zukunft“, verkündete Pastoralreferentin Mechthild Döbbe. „Was ihr geleistet habt, geht nicht verloren, sondern es bleibt Bestandteil eurer Lebensgeschichte“ so Döbbe. Bärbel Johnen als Initiatorin des sonntäglichen Kaffeeklatschs im Altenheim St. Marien habe den alten Menschen viele schöne Stunden bereitet und auch das Filmfrühstück ins Leben gerufen. Maria Wienken als „Gesicht des Kirchenbüros“ habe mit „Herz und Ohr“ im Sinne gelebter Liebe Gottes Zeit für die Menschen gehabt.
An Katharina Thiele gewandt stellte sie fest: „Du hast vor 14 Jahren das Ruder des Schiffs kfd übernommen und sehr gut gesteuert. Du hast erkannt, dass das Schiff unterwegs ist und damit es in Fahrt bleibt schon mal einen Hafen angesteuert, einen Posten getauscht, neue Ladung an Bord genommen und die Mannschaft fit gemacht, immer auf dem Weg zum Heimathafen, Jesus Christus Weiter erinnerte sie an eine Sprecherin, die die kfd über Drensteinfurt hinausgebracht habe, Fortbildungen organisierte und zahlreiche politische Aktionen des Bundesverbandes unterstützte, aber auch den Kontakt zu den Frauengemeinschaften in Walstedde und Rinkerode pflegte. Ihr Vertrauen in das Team habe es stark gemacht. Mitarbeiterrunden seien geprägt gewesen von guter Atmosphäre und Inhalt.
Pfarrer Jörg Schlummer überreichte der langjährigen Sprecherin einen Strauß Blumen als Zeichen für die Buntheit, Frische und das Leben, das sie in das Team gebracht habe.
„Ich gebe das Ruder ab, aber behalte die Lust auf die kfd“, versicherte Thiele den Frauen. Rückblickend stellte sie fest: „Ich bin durch euch tolle Frauen selber reich beschenkt worden. Ohne diese Zeit würde mir etwas Entscheidendes fehlen.“
Ele Eidecker, stellvertretende Sprecherin ehrte Katharina Thiele: „Du hängst die Messlatte hoch, warst Ansprechpartnerin für alle, fandest stets pragmatisch Lösungen und warst als kfd-Frau mit Innbrunst und unendlicher Leidenschaft dabei.“
Auch für Bärbel Johnen, und Maria Wienken fand Eidecker lobende Worte.
Begonnen hatte die Versammlung mit einem Wortgottesdienst zum Thema Nächstenliebe und Ehrenamt in der St.-Regina-Kirche. Im nachfolgenden offiziellen Teil in der Pizzeria La Piccola überreichte Katharina Thiele nach einem kleinen Imbiss zunächst die Spenden. 500 Euro erhielt Birgitte Riediger für die Alte Küsterei, 300 Euro Margarete Naerger für die Hospizgruppe, 150 Euro Pfarrer Schlummer für die Restaurierung der Pieta. 200 Euro hatte Thiele bereits den Caritas-Senioren zukommen lassen.
In ihrem Jahresrückblick erinnerte sie an Aktionen wie „Stifte machen Mädchenfür Kinder im Flüchtlingslager im Libanon und dem Verkauf von fairen Kaffee, dessen Erlös mexianischen Familien zugutekommt. Erfreut stellte Thiele fest: „32.341 neue Frauen konnte die kfd bundesweit in den letzten Jahren durch die Werbeaktion gewinnen.“ In Stewwert stießen 2017 elf neue Frauen zur Gemeinschaft dazu.
Einen Rückblich warf sie auf die zahlreichen Veranstaltungen des vergangenen Jahres. Den Erfolg der 2017 neu gegründeten Gruppe „Sonntagsfrauen“, ein Treffpunkt für alleinstehende Frauen, hob sie ebenso hervor wie die Besuche zu besonderen Anlässen.
„Der herzliche Kontakt der Frauen untereinander ist besonders und wertvoll und zeigt, dass wir füreinander da sind“, resümierte sie.
In einer Vorschau erinnerte Thiele an den politischen Stammtisch für junge Frauen am 14. März um 19.30 Uhr in der Alten Küsterei, die Open-Air Veranstaltung auf dem Domplatz in Münster unter dem Titel #FriedensFinderinnnen am 11. Mai, die bereits ausgebuchte Wochenendfahrt nach Rom, die ebenfalls ausgebuchte Tagesfahrt nach Nimwegen und die Halbtagesfahrt nach Rheda-Wiedenbrück am 5. Juli.
Das komplette Programm kann auf der Homepage www.kfd-drensteinfurt.de nachgelesen werden.
Zum Schluss gab es speziell für Katharina Thiele eine besondere Überraschung. Als Ministranten verkleidet, mit einer brennenden Kerze in der Hand, trat das Team auf die Bühne. Amüsant und in Form einer Lesung trugen Angelika Elkendorf Damm und Marlies Grewe zum Abschied den Werdegang der ehemaligen Sprecherin bei der kfd ebenso vor wie die Arbeit von Maria Wienken und Bärbel Johnen.
Rührend wurde es, als sich die zwölf Ministranten am Ende mit brennenden Wunderkerzen von ihrer langjährigen Sprecherin verabschiedeten. Am Ende sang Hans-Jürgen Eidecker, sich selbst an der Gitarre begleitend gemeinsam mit den Frauen das bekannte Lied von Trude Herr „Niemals geht man so ganz, irgendwas von dir bleibt hier.“
Text und Fotos 1-15: Mechthild Wiesrecker